Die homöopathische Behandlung von kränklichen Kindern

Ausgangslage

Kränkliche Kinder sind Kinder die ständig irgend welche Beschwerden haben und sehr oft an Erkältungen leiden und oft und wiederholt z.B. an Ohrenschmerzen, Mittelohrentzündungen, Halsbeschwerden, Schluckweh, Drüsenschwellungen, Mandelschwellungen, Magen-Darmbeschwerden usw. leiden. Die Eltern sind ständig auf der Hut, dass sich Ihr Kind nicht schon wieder erkältet wird oder einen anderen Infekt einfängt. Kleinigkeiten scheinen diese Kinder gesundheitlich aus der Bahn zu werfen und sie müssen oft sogar mehrmals jährlich Antibiotika einnehmen, um Infekt abwehren zu können. Doch der nächste Anflug von Kränklichkeit bahnt sich schnell wieder an. Sie als Eltern sind sehr besorgt, um die Gesundheit Ihres Kindes.

Kränkliche Kinder Homöopathie Luzern Andreas Pichler 1

Ich möchte im Folgenden aufzeigen welchen Ansatz der Homöopath wählt und Erfolge in meiner Praxis aufzeigen.

Was hört man von den Eltern

Viele Eltern sind sehr verzweifelt, dass ihr Kind fast ständig krank ist. Sie berichten, dass der Kinderarzt sagt, dass es normal sein, dass eine Kind bis zu 12 mal im Jahr krank sein würde. Die Eltern sind sehr verunsichert, da sie das von ihrer eigenen Kindheit so gar nicht kennen. Sie selber und ihr Umfeld war überwiegend gesund und höchstens 1 bis 2 mal pro Jahr kränklich. Meist verging aber die “Erkältung” von selbst, ganz ohne Medikamente. Ganz anders nun bei ihrem Kind. Es scheint so, dass man ohne Algifor, Paracetamol oder gar Antibiotika nicht gesunden könne. Verzweifelt stellen die Eltern die Frage: “Was sagen Sie dazu Herr Pichler?”

Kränkliche Kinder Homöopathie Luzern Andreas Pichler 2

Was ist meine Meinung

Die Bedenken der Eltern sind berechtigt. 12 mal im Jahr krank zu sein oder auch nur zu kränkeln ist nicht normal. Wir wissen alle, dass wir zu unserer Kinder- und Jugendzeit fast nie krank waren und nur sehr selten bis nie Medikamente eingenommen haben. Das mehrmalige Kranksein im Jahr, zeigt eindeutig eine Schwächung des Immunsystems. Die wiederholten Gaben der chemischen Medikamente lösen zwar oft kurzfristig das Problem, langfristig aber wird das Kind in seiner eigenen Körperabwehr nicht gestärkt. Ein Rezidiv ist naheliegend.

Aber was können die Ursachen sein

Die Ursachen für die heutzutage häufigen Kränkeleien der Kinder sind vielfältig. Sie reichen von eine falschen Lebensführung bis hin zu einer falschen Ernährung oder häufig auch falschen Behandlungen. Die folgenden Ursachen sind nur eine möglicher Auszug, es gibt weitere und Ursachen sind auch immer individuelle Faktoren. Während der eine etwas problemlos verträgt, kann der andere durch die gleiche Ursache sogar schwer erkranken:

  • Zu wenig Bewegung
  • Einseitige Ernährung, auch Fertigprodukte
  • Zu wenig Sonnenlicht oder zu starker Sonnenschutz
  • Soziale Disharmonie, zu frühe Trennung der Kinder von den Eltern (Fremdbetreuung)
  • zu viele Medikamente und zu frühe Verabreichung (Behandlung jedes kleinsten Symptoms)
  • zu viel und zu frühe Impfungen (die Ursache darf man fast nicht benennen, aber es ist eine Tatsache, dass heutzutage zu früh und viel zu viel geimpft wird! Nota bene: Es ist fast schon Standard die Kinder gegen Windpocken zu impfen! Und die ersten Impfungen werden verabreicht, bevor die Bluthirnschranke der Babies vollständig ausgebildet und funktionsfähig ist!)

Was kann zur Lösung beitragen

Es gibt im wesentlichen 3 Ansätze die das Problem lösen können.

  1. Eine Vermeidung der oben aufgeführten Ursachen, so gut es eben geht
  2. Ein gesunder Umgang mit Krankheit und Symptome und vor allem mit Fieber (siehe hierzu das von deutschen Kinderärzten veröffentliche Fiebervideo)
  3. Eine adäquate und konsequente homöopathische Behandlung, begleitet zu den absolut nötigsten schulmedizinischen Massnahmen (wenn diese überhaupt nötig sind)

3 Fallbeispiele aus der Praxis

Fall 1: Kränkliches Mädchen: Periodisches Fieber (Fall 0873)

Die Mutter will einen Termin, wegen ihrer 3 jährigen Tochter. Diese hat jedes Monat mindestens einmal Fieber. Das Mädchen scheint ständig erkältet zu sein und durchlebt diese Erkältungen immer mit Fieber.
Mehrere Arzneien lassen mich im Stich und zeigen gegen das periodisch wiederkehrende Fieber keine Wirkung. Manchmal kann das Fieber in der Akutphase etwas gelindert werden, aber weder die Mutter, noch der Therapeut, ist zufrieden.
Bei einer weitere Erkältungs- und Fieberattacke frage ich nochmals genau nach, was nun besonders auffällt. Die Mutter berichtet, dass die Tochter immer sehr schlapp ist und nur noch rumliegen würde. Sie ist durstlos und hat wenig Appetit. Sie will nur liegen.
Daraufhin, auch aufgrund der neuen Beschreibung der Symptomatik, verschreibe ich die korrekte Arznei. In den folgenden Monaten wird das Fieber seltener und tritt nicht mehr mit dieser Schlappheit auf. Nach 6 Monaten tritt gar keine Fieber mehr auf und das Mädchen entwickelt sich prächtig.

Fall 2: Kränklicher Junge: ständiges Ohrenleiden (Fall 1752)

Die Mutter kommt mit dem Jungen (5) in die Praxis, da er ständig mit den Ohren zu leiden hat. Monatlich hat er eine “Mittelohrentzündung” und diese wird jedes mal mit Antibiotika behandelt. Egal in welchem Stadium der Junge ist.
Der Junge hat immer sehr hohes Fieber, schreit ununterbrochen (starke Schmerzen?) und hat immer eine grosse Hitze und Röte im Gesicht. Der Mutter fällt auch auf, dass der Junge dann immer sehr überempfindlich ist und fast nicht berührt werden kann.
Die Arznei ist in diesem Fall schnell gefunden. Sie bewirkt in einer Einmalgabe von 3 Globuli der Potenz C200, dass der Junge noch einmal ein Ohrenleiden hat, das aber durch eine erneute Gabe von 3 Globuli, der Potenz C30 ohne Komplikation abheilt. Seit da hat der Junge nichts mehr mit den Ohren zu tun und ist kerngesund, und bleibt es auch bei miserablem Wind und Wetter.

Fall 3: Kränklicher Junge: Rezidivierende Bronchitis mit Atemnot (Fall 1638)

Die Mutter ruft an uns berichtet, ihr Sohn (4) habe schon wieder eine Bronchitis mit grosser Atemnot. Es sei immer das Selbe. Nun habe er schon die 3. Bronchitis in diesem Jahr, und es sei ja erst März? Wo soll das hinführen. Die Behandlung ist auch immer gleich: Ventolin für die Atemnot, wenn es nicht wegginge dann Antibiotika. Das will nun die Mutter nicht mehr mitmachen. Ob ich helfen könne?
Ich verspreche es zu probieren, gebe aber zu bedenken, dass der Erfolg nicht gleich bei den ersten paar Arzneien eintreffen würde. Es muss die korrekte Arznei gefunden werden…
Wir haben “Glück”. Bereits die zweite Arznei verändert die Situation bei der nächsten Erkältung radikal. Der Junge bekommt seither oft Schnupfen, mit Niesen und seltenem Husten, aber nie mehr diese eklige, atemraubende Bronchitis. Alle Hustensirups werden der Mutter “verboten” (nicht verboten natürlich, wir habe darüber offen geredet!) und die Schnupfenphasen werden geduldig ertragen und die laufende Nase (gelb, grüner Schleim) häufig geputzt.
Auffallend ist, dass der Junge seit der korrekten Arznei (Arznei Nr. 2) absolut Topfit ist und auch nicht mehr so aggressiv sein. Er ist viel ausgeglichener zuhause, auch im Umgang mit der kleinen Schwester.
Zurück zum Schnupfen: Der Schnupfen ist ca. alle 2 Monate vorhanden und wird in seltenen Gaben homöopathisch behandelt. Nach ca. einem Jahr tritt der Schnupfen seltener auf und der Junge braucht keine Behandlung mehr.
Viva la omeopatia – Gott sei Dank hat der liebe Gott auch die Homöopathie erfunden!

Fazit:

Diese Fallbeispiele sollen die Möglichkeiten der Homöopathie bei kränklichen Kinder darlegen und aufzeigen, wie einfach oft die Lösung zurück zur Gesundheit sein kann. Die Fallbeispiele sollen auf keinen Fall suggerieren, dass in meiner Praxis sämtliche Fälle geheilt werden können. Das ist Utopie.
Die Homöopathie trägt wesentlich zur Gesundheit unserer Kinder bei und ist gerade in der Pädiatrie ein sanfte und sichere Alternative zu allen anderen Heilmethoden.
Hier ging es um kränkliche Kinder. Dies sind oft einfache Krankheitszustände die aber die Eltern und oft auch die Kinderärzte massiv beschäftigen. Die Homöopathie ist aber auch bei schwereren Leider und auch bei schweren Pathologien erfolgreich. Eventuell habe ich zukünftig die Zeit, auch solche aufwendigeren Fallbeispiel zu schildern.
Dieser Artikel spricht über Kinder, über den Bereich Pädiatrie. Ich hoffe ich kann bald die Möglichkeiten der Homöopathie in der Geriatrie, der Medizin für ältere Patienten, aufzeigen. Es gibt auch im hohen Altern noch wunderbare Erfolge für unsere lieben Patienten.